Wer unter echter Migräne leidet, weiß, dass es sich hierbei nicht um klassische Kopfschmerzen handelt. Die Schmerzen, die im Zusammenhang mit einer echten Migräne erduldet werden müssen, zeichnen sich durch eine besonders hohe Intensität aus. Meist treten sie nur auf einer Seite auf. Sie sind dazu in der Lage, den Alltag der Patienten deutlich zu beeinflussen und können die Lebensqualität – manchmal sogar bis zur Arbeitsunfähigkeit – stark einschränken.
Wie äußert sich die echte Migräne?
Bei einer echten Migräne handelt es sich um Kopfschmerzen, die oft von Übelkeit und einer ausgeprägten Empfindlichkeit gegenüber Licht begleitet werden. Manchmal kommen auch neurologische Symptome hinzu.
Ursachen einer echten (chronischen) Migräne:
Welche Ursachen der echten Migräne genau zugrunde liegen, ist noch nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch mehrere Auslöser von denen Patienten regelmäßig berichten:
- Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus (beispielsweise zu wenig oder zu viel Schlaf)
- Ungleichmäßiger Tagesablauf
- Wetterumschwung oder Höhenveränderungen
- Unterzuckerung/Hungerast (beispielsweise wegen ausgelassenen Mahlzeiten)
- Hormonveränderungen, beispielsweise während des Zyklus (Eisprung oder Menstruation) oder durch eine Einnahme von Hormonpräparaten
- Stress aufgrund von körperlicher oder seelischer Belastung
- Aufenthalt in Räumen in welchen geraucht worden ist
- Spezifische Nahrungsmittel – beispielweise Schokolade, Zitrusfrüchte oder Käse
- Der Genuss von Alkohol (Rotwein)
- Externe Reize wie Licht (blinkend), Lärm oder Gerüche
- Starke Emotionen wie beispielsweise ausgeprägte Freude oder Trauer
- Bestimmte Medikamentem wie beispielsweise Potenzmittel oder Nitropräperate
Typische Beschwerden der chronischen Migräne:
- mittlere bis starke, pulsierende Kopfschmerzen
- Überempfindlichkeit gegen Lärm und/oder Licht
- Übelkeit und Erbrechen
- Sprachstörungen
- Schwindel
- Kribbeln oder Taubheit in Armen und Beinen
Wie kann die echte Migräne den Alltag beeinflussen?
Die echte Migräne kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich schmälern und letztendlich unter anderem auch zu Depressionen führen. Oft ist es den Patienten nicht mehr möglich, ihrer Arbeit regelmäßig nachzugehen. Vielmehr hilft es ihnen manchmal, sich stundenlang in einem abgedunkelten Raum aufzuhalten und sich abzuschotten.
Was – zumindest mit Hinblick auf die echte Migräne – hilfreich sein kann, wirkt sich dann wiederrum oft negativ auf die Psyche aus. Wenn dann auch noch die Angst um den Arbeitsplatz oder die Beziehung hinzukommen, entsteht schnell ein Teufelskreis. Es wäre dementsprechend falsch, in diesem Beschwerdebild ausschließlich die physische Komponente zu berücksichtigen. Die Auswirkungen von Migräne spielen sich auf den unterschiedlichsten Ebenen ab und können oft nur von den Betroffenen selbst nachvollzogen werden.
Wie kann die echte Migräne behandelt werden?
Eine Behandlung echter Migräne setzt sich meist aus Prävention und Therapie zusammen. Wer unter echter Migräne leidet, sollte sich zunächst mit den auslösenden Faktoren befassen und diese meiden. Oft zeigt sich: je entspannter ein Mensch ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Attacke möglicherweise ein wenig länger auf sich warten lässt.
Sollten es die Kopfschmerzen jedoch geschafft haben, sich ihren Weg zu bahnen, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Die meisten Ärzte passen die Medikamente an die Intensität der Schmerzen an. Manchmal wird die Therapie auch im Medikamente zur Vorbeugung einer Attacke ergänzt.
Echte Migräne und Versorgungsmedizinische Grundsätze
2.3 Echte Migräne | Grad der Schädigung | |
je nach Häufigkeit und Dauer der Anfälle und Ausprägung der Begleiterscheinungen. | ||
leichte Verlaufsform | ||
(Anfälle durchschnittlich einmal monatlich) | 0-10 | |
mittelgradige Verlaufsform | ||
(häufigere Anfälle, jeweils einen oder mehrere Tage anhaltend) | 20-40 | |
schwere Verlaufsform | ||
(lang andauernde Anfälle mit stark ausgeprägten Begleiterscheinungen, Anfallspausen von nur wenigen Tagen) | 50-60 |